Erschienen am 24.6.2003 in der Kreiszeitung Böblinger Bote: |
Die 13-jährige Sindelfingerin Kristina Radanovic ist talentiert - Im Glaspalast am Start |
Meisterin mit Ambitionen auf der Matte |
Trotz ihrer 13 Jahre ist Kristina Radanovic sehr erfolgreich. Mit vielen nationalen Turniersiegen und einer süddeutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr ist sie eines der größten Nachwuchstalente des VfL Sindelfingen in Sachen Judo. Erst schüchtern, dann immer selbstbewusster posiert das Mädchen des VfL Sindelfingen beim internationalen Judo-Turnier im Sindelfinger Glaspalast für den Fotografen. Obwohl sie im vergangenen Jahr schon dabei war, ist es immer wieder toll für Kristina Radanovic, in Sindelfingen auf der Matte zu stehen. Hier wohnt sie, hier trainiert sie. |
Angefangen hat alles vor fünf Jahren. Seitdem ist sie beim Judo: "Ich hab´ damals im Sommer bei einem Feriensportprogramm mitgemacht. Das hat mir dann so gefallen, da bin ich gleich in den Verein gegangen", erzählt sie begeistert. Klar, dass ihr Lieblingsfach in der Schule Sport ist. Dann plaudert sie lächelnd weiter. "Die Sprachen machen mir auch Spaß, Mathe ist doof." Die Sindelfingerin besucht die siebte Klasse des Stiftsgymnasiums, versucht Schule und Judo unter einen Hut zu bringen. Fünfmal in der Woche geht sie ins Training. Hat jetzt schon den blauen Gürtel, den dritthöchsten. Die Noten sind trotzdem in Ordnung: "Ich hab meistens Dreier", ist sie ganz zufrieden. |
Mit dem süddeutschen Meistertitel bei den U15 Mädchen feierte sie ihren bislang größten Erfolg. Damals war sie noch in der Klasse bis 44 Kilogramm. In der Zwischenzeit kämpft sie in der 48-Kilogramm-Klasse, sie durfte sogar schon bei den U17-Jährigen ran, doch der Altersunterschied war noch zu groß. Den Spaß am Sport bringt natürlich auch der Erfolg. "Ich werde fast immer Erste oder Zweite", berichtet sie stolz. Dann schweift ihr Blick ins Hallenrund. Sie sitzt auf der Laufbahn, guckt immer wieder zu den U15- Jungs, die gerade an der Reihe sind. So, als ob sie es kaum erwarten könnte, bald selbst wieder an der Reihe zu sein. |
Auch die familiäre und freundschaftliche Atmosphäre beim Judo gefällt ihr sehr gut, um die fünf Kampfmatten herum herrscht ein buntes Treiben: "Ich kenne beinahe jede meiner Gegnerinnen, wir reden immer in den Pausen. Mit den ausländischen Judoka unterhalte ich mich auf Englisch, das ist immer super witzig", fühlt sich Kristina Radanovic wohl. Dass sie nicht so viel Zeit für ihre Freundinnen hat, ist ein kleiner Wermutstropfen. "Manchmal schaffe ich es ins Freibad oder ins Stern-Center zu gehen, ab und zu hören wir Musik." Welche Richtung? "Christina Aguiliera, Eminem oder Jennifer Lopez." Beim Judo hat sie keine Vorbilder, aber auch keine Angstgegnerin. Ihr Motto: "Wer Angst hat verliert." |
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Rechts: Kristina Radanovic gewann beim ITG 2003 die Bronzemedaille (Foto: Holger Voormann) |
Deshalb setzt sie sich weiter große Ziele, möchte noch mehr erreichen, noch mehr Zeit investieren. "Irgendwann mal Weltmeisterin oder Olympiasiegerin werden", ist ihr Traum. Auch das Turnier in Sindelfingen wollte sie gewinnen, am Ende reichte es nur für Bronze. Kein Beinbruch, die Zeitung bringt sie heute trotzdem mit in die Schule, um ihren Freundinnen zu zeigen, was sie geleistet hat. |
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